Viele Auf und Abs, Millimeterentscheidungen und Emotionen, Abstiegskampf pur...
Grausige äußerliche Bedingungen, irgendwie passend zum härtesten Abstiegskampf aller Zeiten. Starker Wind und ein weinender Himmel machten es turbulent und schwierig. So fiel auch die geplante Choreografie ins Wasser, was folgte war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die ein bitterböses Ende nahm. Doch alles der Reihe nach: Die Gäste aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk hatten in den ersten 20-30 Minuten mehr vom Spiel, doch es fehlte die letzte Durchschlagskraft und somit blieben auch hochkarätige Chancen aus. Viel Härte und ruppige Einstiege bekamen die 1300 Besucher zu Gesicht. Fouls von Steiner und Mohr an Frieser und Gremsl wurden nur mit Gelb geahndet. Glück für die Wiener, dass SR Hameter nicht härter durchgegriffen hat. Unsere Jungs kamen dem Kasten von Rene Swete immer näher, präsentierten sich viel aktiver als in der Anfangsphase. Eine Hereingabe konnte Kapitän Friesenbichler ideal mit der Brust stoppen und legte ab auf Kröpfl, der volley das Spielgerät rechts übers Tor knallte ('32). Es waren die besten fünf Minuten des TSV. Zwei Minuten später die Führung! Nach einem Rasswalder-Einwurf wurde Kröpfl nicht attackiert, spielte zur Mitte, Friesenbichler ließ clever durch, Danijel Prskalo kam von hinten angerauscht und versenkte das Leder mit einem satten Schuss ideal im linken Eck - 8. Saisontreffer für den Hartberg-Akteur ('35).
Die Friesenbichler-Elf kam mit viel Elan aus der Kabine. Ganze 16 Sekunden dauerte es und der TSV hätte den Klassenerhalt fixieren können. TSV-Balleroberung in der eigenen Hälfte und dann ging es ruck-zuck. Gremsl flankte zur Mitte, Sencar hätte das Spielgerät annehmen können, übernahm aber volley und traf die Latte. Ganz bitter, denn mit diesem schnellen 2:0 wäre der "Käs' wohl gessen gwen". Der Ball landete aber nicht im Netz und so kam es knüppeldick. In der 55. Minute konnte der FAC seine spielerischen Vorteile in Tore ummünzen. Haas mit der Flanke, Schläfer Stündchen in der TSV-Hintermannschaft, Sütcü schummelte sich in den Strafraum und traf per Kopf zum Ausgleich. Und plötzlich sah wieder alles anders aus. Unsere Blau-Weißen gaben sich (noch) nicht geschlagen. Danijel Prskalo, spielte sich durch einen Doppelpass mit Frieser ideal frei, sein abgefälschter Abschluss zappelte im Außennetz, schade ('65)! Die nächsten Härteeinlagen folgten. Sütcü mit dem gestreckten Bein gegen Prutsch, der Ausgleichstorschütze hätte nach diesem Brutalo-Foul den roten Karton sehen müssen, doch wieder hatte der Referee Erbarmen mit den Floridsdorfern. Nach 77 Minuten musste Günter Friesenbichler nach einem Kopfballduell mit Prohaska auch noch mit Verdacht auf Jochbeinbruch vom Feld. Der FAC drängte in der Schlussphase auf den Führungstreffer, der dann auch gelang. Sütcü spielte Ex-Hartberger Mössner frei, Schönberger mit dem guten Tackling, unglücklicherweise landete das Leder genau bei Patrick Haas, der trocken abschloss und zum 1:2 traf. Leider hatte der Treffer (wieder einmal) einen Schönheitsfehler. Mössner stand im Abseits, doch die Fahne des Assistenten blieb unten. Im Finish versuchte man es mit der Brechstange. Ein Lembäcker-Schuss ging am Tor vorbei, ehe es in der 93. Minuten einen weiteren Aufreger gab: Lembäcker mit dem Schussversuch im Strafraum, Handspiel von Milenkovic, wieder kein Pfiff! Der Ball landete über Schönberger beim aufgerückten Hans-Peter Berger, der den Ball nicht richtig sondern eher den Gegner traf und so blieb es bei der bitteren 1:2-Niederlage.
Ganz bitterer Abend für den TSV Egger Glas Hartberg. Ein Abstiegsfight, geprägt von Auf und Abs, Jubel hier, Jubel da, Enttäuschung hier, Trauer dort, doch am Ende jubelte leider nur der FAC. Der TSV mit der Halbzeitführung und mit dem Sencar-Matchball. Dort sah es sehr gut aus, hatte man doch (aufgrund der Horn und Innsbruck Niederlage) virtuell den Klassenerhalt schon in der Tasche. Nach den ungenützten Chancen traf der FAC zweimal und plötzlich findet man sich am Tabellenende wider. Brutalste Fouls wurden nur mit "Gelb" geahndet, der Siegestreffer war Abseits, die Verletzung von Friesenbichler und der "Hands-Aufreger" in der Nachspielzeit. Ab Minute 55 lief alles schief, was daneben gehen kann. Und da fehlte auch jegliches Glück. Die Leistung der Friesenbichler-Elf war keineswegs gut, doch mit etwas Glück hätte man den Sack zumachen können oder zumindest ein Remis retten. Aber im Zweifelsfall wurde immer für den FAC entschieden, dies sei auch mal angemerkt. Und so steht man eine Runde vor Schluss am Tabellenende, aber die Chance auf den Klassenerhalt lebt! Nächste Woche in St. Pölten muss ein "Dreier" her. Gleichzeitig ist aber die Schützenhilfe vom LASK, der beim FAC gewinnen muss, nötig um die Liga zu halten! |