75 Minuten lang sah es nach einem ungefährdeten Heimsieg aus, am Ende gab's ein 2:3...
Anfangs versuchten die Wölfe aus Niederösterreich Druck zu erzeugen, doch unsere Hintermannschaft stand sicher und souverän. Nach rund einer Viertelstunde hatten die Gäste einen Freistoß zugesprochen bekommen. Ex-Hartberger Andi Dober versuchte es aus der Distanz, doch kein Problem für TSV-Rückhalt Hans-Peter Berger. Nur zwei Minuten später, die erste tolle Möglichkeit für die Hausherren. Prskalo übernahm volley und haute das Leder nur knapp über den Kasten. Dann war es zweimal der TSV-Keeper der einen Rückstand verhinderte, indem er einen Querpass gerade noch vor dem einschussbereiten Parada abwehrte ('21) und einen Ambichl-Hammer souverän festhielt und somit entschärfte ('34). Doch kurz darauf, war der Bann gebrochen! Nach einer Sencar-Hereingabe, die Friesenbichler geschickt durchließ, kam Parada etwas zu spät, schoss Prskalo an und der Ball zappelte im Netz! 1:0-Führung nach 37 Spielminuten. Ansonsten waren die Höhepunkte in einer chancenarmen ersten Hälfte eher Mangelware.
Dies sollte sich im zweiten Spielabschnitt drastisch ändern und zu einer echten Achterbahnfahrt der Gefühle werden, die kaum in Worte zu fassen war. Die Friesenbichler-Elf kam mit viel Feuer, Engagement und Leidenschaft aus dem Kabinentrakt. In der 47. Minute war es Thomas Rotter, der nach einem Prutsch-Corner zum Kopfball kam, doch SKN-Goalie Riegler konnte sich mit einem starken Reflex auszeichnen und den Ball an die Querlatte abwehren. Der Nachschuss von Schönberger landete in den Wolken. Schade! Zwei Minuten später gelang unseren Blau-Weißen das 2:0! Nach einem weiten Rasswalder-Einwurf verlängerte Prskalo via Kopf, Kapitän Friesenbichler konnte sich im Luftduell mit Wisio durchsetzen, nahm den Ball herunter und schoss aus der Drehung, im Stile eines Goalgetters, eiskalt zur komfortablen Führung ein. Es ging munter weiter. Rasswalder mit einem tollen Weitschuss knapp unter die Latte, doch Riegler konnte neuerlich parieren. Das hätte der dritte TSV-Treffer sein müssen! Lukas Ried kam vor dem Tor zum Abschluss, hätte sich das Eck aussuchen können, traf aber nur Riegler. Bitter! Was folgte, war eine rabenschwarze Schlussviertelstunde. Gremsl mit einem katastrophalen Fehlpass, Holzmann schnappte sich das Leder, rannte übers halbe Feld (wurde nicht attackiert) und verkürzte mit einem satten Schuss ins lange Eck auf 2:1 ('77). Quasi aus dem Nichts mit der ersten Möglichkeit, der Anschlusstreffer. Vier Minuten später, der Ausgleich. Eine abgefälschte Hartl-Flanke landete bei Schibany, dessen Rechtsschuss passte. Die Fallmann-Elf roch Lunte in den Schlussminuten, unsere Jungs waren verunsichert. In der 89. Minute, der Faustschlag. Schagerl mit einer fast unmöglichen Zuckerflanke zur Mitte und der eingewechselte Segovia trifft per Kopf zum 2:3.
Einer der bittersten Abende in der TSV-Geschichte. 75 Minuten lang bestand überhaupt keine Gefahr vom Gegner, unsere Burschen standen defensiv souverän, trafen zweimal ins Schwarze und verklopften leider drei Großchancen, die eine Vorentscheidung herbeigeführt hätten. Ein Katastrophen-Querpass brachte die Wende, Fehler schlichen sich ein und St. Pölten konnte diese Partie noch drehen. Eine Spiel, bei dem keiner mehr dachte, da könnte etwas passieren, doch in der Schlussphase der K.O.-Schlag für den TSV Egger Glas Hartberg. Ganz bitter, da auch direkte Konkurrenten Siege einfuhren, doch nun heißt es weiterkämpfen und an die 75 Minuten anknüpfen und Vollgas geben, es ist weiterhin alles möglich!!! |