Unzählige Paraden, zwei gehaltene Elfer - Lukas Waltl TSV-MATCHWINNER...
Das erste Pflichtspiel für die völlig neu zusammengestellte TSV-Mannschaft war ein sehr sehr hartes. Trainer Ivo Istuk schickte folgende Elf in den Cupfight gegen Kalsdorf: Waltl - Löffler, Rotter, Bodrusic, Rasswalder - Frieser, Sencar, Prutsch, Gremsl - Fröschl, Kröpfl. In den ersten Minuten versuchte unsere Mannschaft Akzente zu setzen, doch der letzte, entscheidende Pass blieb oftmals aus. Ab der 20. Minute stieg der Spannungsgrad nach einer eher "ruhigen" Anfangsphase. Ex-Hartberger Alex Rother tauchte alleine im Strafraum auf, schoss aber am rechten Eck vorbei. Die erste, dicke Möglichkeit der Hausherren. In der Folge wurden die Kalsdorfer immer gefährlicher und nach 30 Minuten der Führungstreffer des Cuptöters (vor zwei Jahren verlor unser TSV mit 0:3 und auch die Austria musste als Verlierer die Steiermark verlassen): Nach einem Freistoß scherzelte Kapitän Raphael Dorn den Flanke via Kopf ins Tor. Doch unsere Mannschaft zeigte sich nicht schockiert und konnte in der 42. Minute den Ausgleich herbeiführen. Neuzugang Tommy Löffler haute das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen zum 1:1-Ausgleich. Eine chancenarme erste Halbzeit mit einem gerechten Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel Glück für unsere Blau-Weißen. Marvin Weinberger tauchte alleine vor Luki Waltl auf, knallte das Leder aber an die Latte. Quasi im Gegenzug die größte TSV-Möglichkeit. Abwehrchef Dario Bodrusic bewies Übersicht und bediente Alex Fröschl mit einem Zuckerpass in die Gasse. Der Neuzugang von der Vienna schloss sofort ab, scheiterte aber am gut reagierenden Keeper Weissenbacher (55.) Fünf Minuten später erwies sich der Distanzschuss von Löffler als leichte Fangübung für den SCK-Schlussmann. Vor rund 600 Zuschauern versemmelten die Hausherren in der Folge Chance um Chance. Wieder kam es zu Duellen zwischen einem Kalsdorf-Spieler und TSV-Goalie Waltl. Zuerst zeichnete sich der 20-Jährige gegen Dorn mit einer Fußabwehr aus (63.), ehe unsere #29 den Ex-Teamkollegen Alex Rother mit einer Glanztat zur Verzweiflung brachte. Nach einem weiteren Kalsdorf-Aluminium-Treffer kratze Waltl kurz vor Schluss den Ball aus dem Kreuzeck heraus und rettete dem TSV das Remis. Was für eine Leistung des TSV-Keepers. 90 Minuten waren um, 2:2 der Endstand, es ging in die Verlängerung.
"Wenn man die Tore nicht schießt, bekommt man sie", dieses Sprichwort wurde den Hausherren kurz nach Wiederbeginn zum Verhängnis. Nachdem man in der regulären Spielzeit einige "Hochkaräter" vergeben hat, gelang unserer Truppe in Person von Eigenbauspieler Thomas Rotter der Führungstreffer. Doch die Kalsdorfer waren nach einigen Minuten "Beruhigung" zurück in der Spur. In der 103. Minute musste wieder Lukas Waltl sein ganzes Können unter Beweis stellen. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel sah Kröpfl, dass Weissenbacher weit vor dem Tor steht, zog aus rund 50 Metern ab und hatte Pech. Der Ball knallte an die Latte. Das wäre die Entscheidung gewesen, so wurde es wieder spannend. Den Hausherren gelang in der 109. Minute durch Hackinger der Ausgleich und in der 116. Minute scheiterte Alex Rother abermals am überragenden, fast unbezwingbaren Schlussmann Waltl. 2:2 nach Verlängerung.
Die Entscheidung um den Aufstieg musste via Elfmeterschießen herbeigeführt werden. Die Nerven lagen blank! In der ersten Serie verwandelten beide Akteure Dorn (SCK) bzw. Fröschl (TSV) souverän. Nachdem Miedl die Kalsdorfer in Führung brachte, scheiterte Christoph Kröpfl an Weissenbacher. Auch im dritten Durchgang blieb alles offen. Nachdem die Kalsdorfer 3:1 in Führung gingen, verkürzte David Sencar im Sinne eines Routiniers zum 3:2. Für den Ex-Hartberger Alex Rother war das Tor wie zugenagelt, auch den Elfer setzte er neben den Kasten. Der TSV hatte die Chance zum Ausgleich, doch Thomas Löffler verzog ebenfalls. Jetzt lag es wieder an einem Ex-Oststeirer die Partie zugunsten der Peintinger-Elf zu entscheiden. Das Duell hieß Luca Tauschmann gegen Lukas Waltl. Der Ex-Innenverteidiger des TSV scheiterte an Lukas Waltl, der seine Mannschaft im Spiel hielt. Neo-Kapitän Sigi Rasswalder musste als letzter Schütze treffen um den Gleichstand wiederherzustellen. Eiskalt und abgebrüht verlud er den Kalsdorf-Kepper ins andere Eck. 3:3. Ein weiterer Schütze pro Mannschaft machte sich bereit. Marvin Weinberger wollte den SCK erneut in Führung bringen, doch Elferkiller Luki Waltl hatte einen Traumtag und parierte Elfmeter Nummer zwei. Nun trat Robin Friesenbichler zum Elfmeterpunkt! Der 18-jährige Sohn von Ex-Coach Bruno Friesenbichler und Neffe des Gesperrten Günter Friesenbichler war entschlossen und versenkte den Ball eiskalt im rechten Eck. 4:3-Sieg für unsere Mannschaft im Elfer-Krimi!
Der Jubel war groß, die Erleichterung noch größer. Es war die erwartet schwere Partie, Kalsdorf war ein sehr unangenehmer Gegner und vernebelte eine Vielzahl an Topchancen. Lukas Waltl, die neue Nummer eins im TSV-Kasten war an diesem Abend einsame Klasse, Cupheld und machte fast jede SCK-Chance zu Nichte. Als Draufgabe parierte er im Nervenkrimi vom 11er Punkt zweimal und rettete den TSV-Aufstieg. Ein doch glücklicher Sieg für die Istuk-Elf, doch mit einem verlässlichen, über sich hinauswachsenden Rückhalt, Kampfgeist und Routine konnte man das Glück eben erzwingen. Und das einzige was zählt wurde erreicht, der TSV Hartberg steht in der 2. Runde des ÖFB-Samsung-Cups 2014/15.


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